Vor und hinter den Kulissen: eine interaktive Tour durch das Konzerthaus
Wieso sollte man in ein Konzerthaus gehen, ohne ein Konzert zu besuchen? Dafür gibt das Brügger Concertgebouw mit seiner interaktiven Tour gleich eine Reihe an Gründen. Wer sich auf eine geführte Tour durch das Konzerthaus begibt, erfährt sehr bald, dass das Gebäude nicht nur Konzerte zu bieten hat, insbesondere für Liebhaber und Connaisseurs alter Musik. Es ist auch ein Museum der modernen Kunst. Es gibt Einblicke in die Welt der Töne. Es eröffnet neue Blickwinkel, fordert zum selber Musikmachen auf und lädt zu Faszination ein.
Schon zu Beginn der interaktiven Tour bekommt man als Besucher einen Vorgeschmack auf die vielen Kunstschätze, die das Konzertgebouw aufbewahrt: Den Aufgang zu den beiden Konzertsälen, die das Herzstück des Gebäudes bilden, krönt ein auf japanisches Seidenpapier gedrucktes, fotorealistisches Kunstwerk des Belgiers Dirk Braeckman.
Beim Blick darauf öffnet sich die faszinierende Architektur mit ihren quadratischen Formen und klaren Strukturen hervor. Jeder Schritt nach vorn oder zur Seite eröffnet einen neuen Blickwinkel durch das Gebäude, auf jeder Ebene ändert sich die Wahrnehmung seiner Struktur.
Auch der Aufgang zu den Balkonen des Konzertsaals lädt zum Staunen ein: Die scheinbaren Kirchenglocken entpuppen sich als riesige Lautsprecher aus sowjetischen Fußballstadien. Was steckt dahinter und was haben sie mit Brügge gemein?
Auf diese Fragen gibt der Guide der Führung durch das Concertgebouw faszinierende Antworten. Es lohnt sich also, sich durch das Gebäude führen zu lassen. Die Tour ist aber auch ohne Guide möglich. Details dazu unten.
Wer die Glocken hinter sich lassen konnte biegt nur um die Ecke und wird von einem riesigen, auf die Wand gemalten Engel des Malers Luc Tuymans empfangen. Man fragt sich: ist das neben dem Engel eine Harfe? Wie viele Personen sind dargestellt? Was will der Künstler mit der Verbindung von Engel und Musik sagen?
Auch dieser Ort ist typisch für die Vielfalt des Konzertgebäudes: Hier ist es nicht nur „Museum“, sondern auch Ort der Musik und der Interaktion. Regelmäßig finden in diesem kleinen Raum Konzerte mit kleiner Besetzung statt, die in Dialog mit dem Bild treten. Nicht umsonst heißt die Konzertreihe: „Angel Series“. Wer wissen möchte, was bislang zur Aufführung kam, der braucht nichts weiter zu tun, als die an den Wänden angebrachten Kopfhörer aufzusetzen und zu lauschen.
Dann geht es hinter die Kulissen des Konzertgebäudes, die viel mehr zu bieten haben als einen aufregenden Blick auf den Konzertsaal aus höchster Höhe: Videoinstallationen über verschiedene Veranstaltungen im Gebäude; einen Zeitraffer, wie das sich verändernde Tageslicht mit den Formen und Strukturen des Gebäudes spielt; Porträts von verschiedenen Künstlern, die sie beim Nachdenken über Mozart zeigen; einen Raum, dessen Widerhall einen erzittern lässt.
Nach diesen vielen audio-visuellen Eindrucken wird man in den interaktiven Teil des Gebäudes geführt, wo definitiv nicht nur Kinder ihren Spaß haben: Hier sind die Räume zum selber Musik machen. Auf zwei riesigen Klangskulpturen kann man zu mehreren eigene Klangvariationen kreieren oder einen der Computer mit angeschlossener Klaviatur benutzen, um sich als Komponist zu probieren. Wie Mozart sowas früher wohl gemacht hat?
Der Rundgang endet auf der Dachterrasse mit einem atemberaubenden Blick über Brügge. Perfekt, um nach diesem inspirierenden Rundgang kurz innezuhalten, bevor man sich in die weitere Entdeckungstour dieser malerischen Kleinstadt stürzt.
Alle Infos zur interaktiven Tour auf einen Blick:
Preise:
Gruppen (ab 15 Personen, Reservierung erforderlich): 6 €